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 Sehnenbau
zack ( gelöscht )
Beiträge:

24.06.2009 20:45
Sehnenbau Antworten

Der Bau einer Sehne, als einem der wichtigsten Teile des Bogens, wird nachfolgend leicht und für jedermann verständlich Schritt für Schritt erklärt. Dabei werden keine Philosophien über das Sehnenmaterial, ob FastFlight oder ASB oder über die Anzahl der Stränge, ob 14, 16 oder 18 nun das Richtige ist, aufgestellt.
Alle Sehnen werden individuell auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Schützen abgestimmt. Hier sollte jeder Bogenschütze seine eigenen Erfahrungen sammeln. Allerdings sei angemerkt, dass 90 Prozent aller Schützen zur Zeit FastFlight mit 16 Strängen schießen.

Der Anfang des Sehnenbaus ist einfach. Man nimmt einfach die alte Sehne und übernimmt deren Länge auf den so genannten Sehnengalgen. Die Erfahrung zeigt, dass sich das neue Material ca. fünf Millimeter dehnt. Diese Dehnung wird durch Eindrehen der Sehne wieder korrigiert. (Maß ist tiefster Punkt Griffschale zur Sehne). In den Anleitungsheften diverser Bogenhersteller werden hier Maße zwischen 20,5 cm bis 24,5 Zentimeter je nach Länge des Bogens angegeben.
Wir benötigen zum Bau einer Sehne einen Sehnengalgen (2 dicke Nägel tun es auch), ein Wickelgerät, ein Maßband, Sehnengarn, Wickelgarn, ein scharfes Messer und am Anfang ein bisschen Geduld.

Sehnengarn auf den Galgen bis zur gewünschten Anzahl von Strängen wickeln.

Ende des Sehnengarns abschneiden und um die Stränge wickeln.

Mit einem Restfaden das überflüssige Sehnenwachs abstreifen. Dadurch wird die Sehne außerdem schön rund und in sich fest.

Ansetzen des Wickelgarn in Form einer 8, d.h. einfach durchstecken wie beim Schuhband. Der Anfang des Wickelgarns wird in Richtung lange Seite Sehne gelegt und mit eingewickelt. Nach ca. einem Zentimeter diesen abschneiden und weiter wickeln.

Nach ca. fünf Zentimetern die beiden Enden unseres Sehnengarns herausziehen und mit dem Messer abschneiden. Danach einfach weiter wickeln.

Um eine gleichmäßige Wickellänge an beiden Seiten zu erzielen, einfach mit den Maßband die Länge der Wicklung abmessen. In diesem Beispiel zwölf Zentimeter.

Das Ende der Wicklung sieht schwieriger aus, als es ist. Das Wickelgarn einfach 20 bis 25 cm abspulen und eine so große Ose bilden, dass das Wickelgerät durchgesteckt werden kann. Wichtig ist hierbei, den Faden am Wickelgerät genau umgekehrt zur Wicklung zu legen. Also: Komme ich bei der Wicklung mit dem Faden oben raus muss ich mit dem Wickelgerät von unten einfädeln.

Das Wickelgerät locker durch die Öffnung stecken, ca. 13 bis 15 Mal. Dabei ist es wichtig, die Spannung auf den Faden zu legen, den wir bereits gewickelt haben , damit die bereits fertige Wicklung sich nicht lockert.

Das Wickelgerät samt Wickelgarn in die Richtung der fertigen Wicklung ziehen und unter den Faden einklemmen.

Das Wickelgerät einfach hängen lassen und mit der Hand den festgehaltenen Faden weiter wickeln. Jetzt wickeln wir die vorher in die Öse gelegten Wicklungen ob und erhalten eine saubere Endwicklung. Sollte sich der Faden nicht ab- sondern aufwickeln, ist der Faden verkehrt herum in die Öse gewickelt worden.

Mit Hilfe des Wickelgeräts den Faden jetzt nur noch durchziehen.

Am Ende mit dem Finger den Faden fest halten, damit kein Knoten oder Drehung das Durchziehen des Faden behindert.

Mit einem Hilfsmittel, in diesem Fall einfach die Nockpunktzange, den Faden fest einziehen. Das Ende verknotet sich dabei richtig.

Den Faden einfach mit dem Messer sauber abschneiden. Es wird hierbei von vielen Schützen mit dem Feuerzeug der Restfaden verschweißt, von dieser Methode halte ich allerdings nicht soviel. Ein sauberer Schnitt reicht völlig aus.

Damit das Sehnenöhrchen nicht so aussieht, gibt es einen einfachen, aber genialen Trick.

Das Öhrchen anfassen und einfach ineinander eindrehen. Es entsteht ein festes Öhrchen, welches sich auch noch dem Abbau des Bogens nicht öffnet.

Die Mittenwicklung der Sehne erfolgt in gleicher Weise wie die Endenwicklungen. Beginne mit einer 8, damit sich der Faden verklemmt.

Der Unterschied liegt darin, dass der Faden komplett unter der Wicklung liegt und eingewickelt wird. Erst am Ende vor der Endwicklung wird dieser abgeschnitten. Damit erreichen wir einen besseren Sitz der Nocke.

Jetzt brauchen wir nur noch unseren Nockpunkt ausmessen, aufsetzen, festklemmen und fertig ist unsere neue Sehne.


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