Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
BC Golden Arrow
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 0 Antworten
und wurde 1.761 mal aufgerufen
 WELCHER BOGEN IST DER RICHTIGE FÜR MICH????
zack ( gelöscht )
Beiträge:

08.02.2009 18:29
Bogenarten Antworten

Das soll nur ein kurzer Abriss über die heute gängigen Bogenarten sein, weder vollständig noch ausführlich. Infos zum Reinschnuppern eben.
Die jeweiligen Reglements der Verbände haben ihre ganz eigenen Definitionen, die man sich auf alle Fälle anschauen sollte.
Wichtig für Turniere sind heute 3 Bogentypen:

Langbogen
Der wohl ursprünglichste Bogentyp, der heute im Gebrauch ist. Typischerweise wird unter diesem Begriff der "Englische Langbogen" verstanden, eigentlich eine Kriegswaffe mit entsprechenden Nachteilen beim Scheibenschießen.
Es gibt bei diesem Bogentyp noch mehr Bauformen, wie den Flachbogen, der sich im Design der Wurfarme unterscheidet (Flach statt rechteckig-rund).
Das Material spielt prinzipiell weniger eine Rolle: der "klassische" Langbogen besteht zwar aus einem Stück Holz, aber Laminate und moderne Materialien wie Glasfiber oder Carbon haben hier Einzug gehalten, wobei der (europäisch) historisch interessierte Bogenschütze natürlich einen reinen Holzbogen ("Selfbow"), nach Möglichkeit selbst gebaut, schießt.
Der moderne Langbogen weist mehr und mehr ein "reflex-deflex-Design" auf, was meint, dass die Wurfarme nach vorne, in Schussrichtung, gebogen sind ("reflex"), während der Griff ebenfalls nach vorne versetzt ist ("deflex"). Das gibt mehr Speed und eine verbesserte Genauigkeit gegenüber dem ursprünglichen Design. Allerdings ist dieses Design in den verschiedenen offiziellen Regelwerken nicht ganz unumstritten, da hier Langbogen und Recurvebogen nahtlos ineinander übergehen.

Recurvebogen
Der heute wohl am weitesten verbreitete Bogentyp. OK, nicht unbedingt in den USA. Dort ist es der Compoundbogen. Der Recurvebogen hat seinen Namen von den nach vorne (d.h. in Schussrichtung) zurückgebogenen Wurfarmenden, die einen weicheren Auszug gestatten sowie mehr Energie speichern können. Eigentlich ist der Recurvebogen die logische Weiterentwicklung des Lang- bzw. Flachbogens. Eine spezielle Gruppe sind die Reiterbogen, die häufig mit steifen Recurves ausgestattet sind, was nichts am Prinzip ändert.
Der Recurvebogen ist übrigens keine Erfindung der Neuzeit, auch, wenn er in der heutigen Form erst wenige Jahrzehnte alt ist. Das grundlegende Konzept hat schon mehrere tausend Jahre auf dem Buckel!
Mit Visier und Stabilisierung ausgerüstet, stellt dieser Bogentyp die einzige heutige olympische Bogendisziplin.

Compoundbogen
Die neueste Entwicklung auf dem Bogenmarkt. Seit den 60er Jahren auf dem Markt, erfüllt dieser Bogen die Ansprüche des Jägers (er ist genau dafür entwickelt worden): durch die Rollen- und Seilzugkonstruktion lässt sich zum Einen viel Energie speichern, zum Anderen (und hier unterscheidet er sich massiv von den anderen Bogen) muss der Schütze im Endauszug nicht das volle Zuggewicht halten, sondern nur einen Teil davon (typisch 20-50 %). Hierdurch wird das Zielen vereinfacht, wobei beim Lösen trotzdem die volle Leistung des Bogens zur Verfügung gestellt wird.

Blankbogen
Hier kommt es leider immer wieder zu Missverständnissen. Der Blankbogen ist kein eigenständiger Bogentyp, sondern hier wird "nur" ohne Visier geschossen. Ein Langbogen wird per Definitionem immer Blank geschossen, aber auch ein Recurve und Compound lässt sich selbstverständlich auch Blank schießen. Hier gilt es aber, einen Blick in das jeweilige Reglement der Verbände zu werfen. So kennt der DSB zum Beispiel keine Compound-Blankklasse, der DFBV dagegen schon.

Jagdbogen
Auch dies ist grundsätzlich kein eigener Bogentyp. Zur Jagd (da, wo sie erlaubt ist) werden prinzipiell alle Bogentypen eingesetzt. Ein Bogensetup, das für die Jagd ausgelegt ist, zeichnet sich typischerweise durch folgendes aus: der Bogen ist kurz, hat ein hohes Zuggewicht, ist in Tarnfarben lackiert und es werden schwere Pfeile verwendet. Außerdem werden spezielle Pfeilspitzen ("Broadheads") verwendet.
Achtung: in einigen Reglements gibt es die Bogenklasse "Jagdbogen Recurve/Compound". Ein Bogen der dort hineinfällt, muss aber noch lange nicht jagdtauglich sein. Meist wird hier ein Bogen ohne viel "dran", wie Visier und Stabilisation, verstanden. Meist...

Feldbogen
Nein, nein, und nochmals nein, das ist kein Bogentyp, sondern eine Turnierform.

Weitere Bogentypen
ReiterbogenAus dem asiatischen Raum stammend und dort meist als Kompositsystem ausgeführt (Holzkern mit Sehnenbacking und Hornbelag auf Bauchseite) findet der Reiterbogen heute hauptsächlich beim Bogenreiten Verwendung. Es gibt Systeme mit steifen und arbeitenden Recurves. Preiswerte Fiberglasbogen sind eine robuste Alternative für den Einsteiger.

Yumi
Der asymmetrische japanische Bogen in verschiedenen Ausführungen blickt auf eine lange, zumeist kriegerische Tradition zurück und findet heute fast ausschließlich bei japanischen Bogendisziplinen Verwendung, von denen Kyudo die Bekannteste ist.

Gruß Uwe

UL

 Sprung  
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de
Datenschutz